Nachdem die Saison für den 21-jährigen gebürtigen Wingster holprig begann, konnte unser ehemaliger Fußballer Lasse Lührs bei der Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf sein ganzes Können zeigen und sicherte sich den Titel des Deutschen Meisters sowohl in der Wertung der U23, als auch der Elite.

Bei Kaiserwetter starteten zunächst knapp 60 Frauen in der „1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga“ mit der integrierten Deutschen Meisterschaft auf der Sprintdistanz, die aus 750 Meter Schwimmen im Hafenbecken des Rheins, 20 Kilometer Radfahren mit Überquerung einer Rheinbrücke und 5 Kilometer Laufen am Rheinufer bestand. Hier siegte in einem packenden Zielsprint die Vereinskollegin von Lasse Lührs, Laura Lindemann von Triathlon Potsdam e.V..

Gleich im Anschluss sprangen die 85 Teilnehmer der Herren vom Ponton ins Hafenbecken und lieferten sich bereits beim Schwimmen um mehrere Bojen packende Duelle, die die gut 40.000 Zuschauer von der Kaimauer und einer Fußgängerbrücke, die zu unterschwimmen war, hervorragend verfolgen konnten.

Lasse hatte durch sein 1. Bundesliga-Team „Ejot-Team TV Buschhütten“, für das er an den Start ging, eine sehr gute Startposition, die er beim Schwimmen für sich nutzen konnte und trotz des heftigen Gerangels, insbesondere beim Umschwimmen der Bojen, das Wasser bereits an 9. Position verließ, um gut 500 Meter in die Wechselzone zu laufen und sich auf die Radstrecke zu begeben.

Die 20 Kilometer auf dem Rad mit teils scharfen Kurven von über 90 Grad und starkem Gegenwind auf der Rheinbrücke biss Lührs sich in der ersten Radgruppe fest und lief sogar beim Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke als Erster in die Wechselzone. Doch die Führung auf der ebenen Laufstrecke entlang des Rheinufers blieb nicht von langer Dauer. Rasch wurde Lührs von seinem Liga-Team-Kollegen Richard Murray (RSA-Südafrika) und Jorik van Egdom (NED-Niederlande), der für Triathlon Potsdam startete, überholt. Lasse lies die beiden aber nicht davon ziehen und heftete sich in einem Abstand von zwei bis zehn Metern an ihre Hacken. Doch gut 200 Meter vor dem Zieleinlauf erhöhte der Niederländer das Tempo nochmals drastisch. Weder Murray noch Lührs konnten mit gehen und so gewann van Egdom das Rennen verdient mit gut 15 Sekunden Vorsprung vor Murray, dicht gefolgt von Lührs, der drei Sekunden nach Murray die Ziellinie überquerte.

Auch, wenn es für Lührs im Gesamtrennen „nur“ der dritte Platz war, so lief er doch als erster Deutscher ins Ziel und sicherte sich somit den Doppeltitel „U23-Deutscher Meister“ und „Elite-Deutscher Meister“.  

Bereits seit zwei Jahren lebt, trainiert und studiert der 21-jährige Lasse Lührs, der als 14-Jähriger das Sportinternat in Potsdam besuchte und dieses nach sechs erfolgreichen Jahren in Sport und Schule mit einem Junioren-Europameister-Titel und einem 1-er Abi verließ, in Spanien an der Universität in Alicante. Zurzeit sind auch in Spanien Semesterferien. Schon allein aufgrund der großen Hitze, 40°C sind im Juli-August keine Seltenheit, ruht das Studium und auch das Training im Hochsommer. Lasse bleibt also erst einmal knapp einen Monat in Deutschland und bereitet sich aktuell auf den Triathlon der Weltserie in Hamburg, der am 14. Juli im Einzelrennen über die Olympische Distanz (1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) und am 15.Juli im Staffelrennen stattfindet, vor. Neben Justus Nieschlag und Jonas Schomburg wird Lührs als dritter Deutscher in Hamburg im Einzelrennen an den Start gehen. Ob er auch in der Staffel starten darf, wird die Deutsche Triathlon Union (DTU) kurzfristig entscheiden. Doch nach seiner hervorragenden Leistung in Düsseldorf mit dem DM-Titel in der Tasche, stehen die Chancen gut.

Wenn der Wettkampf in Hamburg positiv verläuft, hat Lasse noch einen Bundesliga-Wettkampf Anfang August in Tübingen in Planung, bevor er dann wieder nach Spanien fliegt, um sich im dreiwöchigen Höhentrainingslager in der Sierra Nevada, auf einen weiteren Wettkampf der Weltserie in Montreal Ende August vorzubereiten. Als Höhepunkt steht dann die Weltmeisterschaft an der Gold Coast in Australien als letzter wichtiger Wettkampf in diesem Jahr in seinem Terminkalender.